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8.13.9. Umzüge und Feste
Neben dem oben beschriebenen Umzug mit dem Maikönigspaar zu Pfingstmontag werden nachstehend noch einige bemerkenswerte Umzüge beschrieben.
8.13.9.1 ZacheiesIn Anlehnung an den, in der jüdischen Bevölkerung verhassten, biblischen Oberzöllner Zachäus wird zum Ende der Kirmes Anfang November im Ort eine bekleidete Strohpuppe ("de Zacheies") einem örtlichen Gerichtstribunal vorgeführt. Zacheies, der häufig noch einen jährlich unterschiedlichen Beinamen trägt, wird von einem Ankläger beschuldigt, verantwortlich zu sein für alle wesentlichen Flegeleien, Untaten, etc., die sich im Laufe des Jahres im Ort ereignet haben. Die Punkte werden einzeln, öffentlich auf einem zentralen Platz im Ort vorgetragen. Damit das Verfahren auch korrekt zugeht, hat Zacheies einen Verteidiger, der auf die Anklagepunkte erwidern kann und seinen Mandanten verteidigt.So wurde ihm zum Beispiel in Verhandlungen Anfang der siebziger Jahre u. a. vorgeworfen, dass er wertvolle Eichenholzstämme in der Eifel gestohlen und aus dem Wald nach Dernau habe bringen lassen; er sich in städtischen Gewässern eines Nachbarortes der Fischräuberei schuldig gemacht und dabei vom Eigentümer habe erwischen lassen und er in einem anderen Fall im volltrunkenen Zustand, ehrbare Dernauer Mitbürger angestiftet habe, einer Wildkatze nächtens das Fell abzuziehen und diese einem verdienten Dernauer Bürger als Hasen übergeben zu haben.
Wie immer, halfen auch damals die Einlassungen seines geschickten Verteidigers nicht aus, ihn vor der Verurteilung zu schützen. Der Richterspruch sah auch damals den Tod durch sofortiges Verbrennen als gerechte Strafe für Zacheies vor. Das Urteil wurde sogleich vor Ort vollzogen. 8.13.9.2 St. Martin8.13.9.3 Fronleichnam8.13.9.4 Winzerfest |
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