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    13.3. Vorfahren David und Lucas Bertram

    Dieses Kapitel wird hier aus Zeitgründen zunächst nur mit den wichtigsten Punkten angerissen, es soll später einmal wesentlich ausführlicher festgehalten werden. Von den Vorfahren unserer Kinder David und Lucas haben meinerseits die Linien Bertram und Kreuzberg und von Seiten meiner Frau Ruth die Linie ihres Vaters Gunther Weischenberg einen Bezug zum Ahrraum.


    13.3.1. Linie Bertram

    Da die Bertrams offensichtlich recht bodenständig waren und seit Generationen in Dernau und Umbebung gelebt haben, war es nicht so schwer, sie mit Hilfe der Kirchenbücher und zuletzt auch mit Hilfe des Internets bis ins 17. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Das Internet ist deshalb hilfreich, weil von den Mormonen schon vor ca. zwanzig Jahren die Taufdaten und Hochzeitsdaten aus den Kirchenbüchern phototechnisch festgehalten wurden und nun in einer exzellenten Datenbank unter www.familysearch.org jedermann zugänglich sind. Mit etwas Ausdauer und Kombinationssinn kommt man recht gut bei der Familienforschung zurecht.

    So kann die "Linie Bertram" heute für David und Lucas Bertram über neun Generationen zurückverfolgt werden:

    David Bertram (*11.09.1985) Lucas Bertram (*08.08.1988)
    Matthias Bertram (*01.01.1950)
    Willibald Bertram (*28.03.1908)
    Josef Hubert Bertram (*15.10.1870)
    Johann Josef Bertram (*28.02.1836)
    Joh. Philip Bertram (*01.05.1796)
    Anton Bertram (*01.04.1755)
    Petri Bertram (*21.08.1709)
    Jacobus Bertram (*ca. 1670/80)


    Der alte Grabstein am Nordeingang der Kirche in Dernau mit dem Sterbedatum 1736 dürfte somit der Grabstein des hier genannten Jacobus Bertram sein. Er war wohl zweimal verheiratet, seine erste Frau Maria Geyler dürfte 1704 gestorben sein; zweite Frau war dann Maria Vicary.

    Abb. 43  Grabstein Jacobus Bertram +  1736
    Abb. 43 Grabstein Jacobus Bertram
    + 1736


    Vor dieser Zeit sind aus einige Dernauer mit dem Namen "Bertram" aufgeführt, so unter anderem der im Kapitel 13.1 genannte Jacob Bertram der 1636 im Sterben liegt. Es ist anzunehmen, dass er mit dem Jacob Bertram, der um 1670 geboren wurde in einer verwandtschaftlichen Beziehung stand. Ist der Familienname "Bertram" um 1700 noch nicht so sehr häufig in Dernau (mehr dagegen in Mayschoss) anzutreffen, so sind im Dernauer Morgenbuch aus 1813 dagegen eine Vielzahl von Familien mit dem Namen Bertram verzeichnet. Nachweislich hatten die oben genannten Herren Jacobus, Petri und Anton jeweils eine Reihe von männlichen Nachkommen.

    Der Bruder von Johann Josef Bertram, Herr Peter Josef Bertram (*1827) ist 1873 wesentlich bei der Gründung des Winzervereins aktiv und wird dessen erster Präsident. (Er war in erster Ehe mit einer geborenen Josten verheiratet, die sich erhängte. Seine zweite Frau war ebenfalls eine Wolff aus Rech, Schwester der Frau seines Bruders Joh. Jos. Bertram) Er stirbt am 25.1.1901. Im gleichen Jahr wird mit dem Neubau des jetzigen Bruchsteinhauses, anstelle des alten Fachwerkhauses, in der Dichjass begonnen.

    An Hand der Nachforschungen war auch herauszufinden, dass es verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Bertrams und den Bernädesse in der Dichjass gibt. Der gemeinsame Urahn dieser beiden Linien ist der genannte Petri Bertram der am 21.08.1709 geboren bzw. getauft wurde. (die Daten aus den Kirchenbüchern beziehen sich meist auf das Taufdatum)
    Weitere Nachforschungen ergaben zusätzlich folgende Zusammenhänge: Ein gemeinsamer Vorfahre der Bertram und Benädesse Linie in der Dichjass war Peter Josef Frangenheim. Als Peter Josef Frangenheim, der Dernau im Rat der Mairie Mayschoss vertrat, am 27. Dez 1814 stirbt, leben von seinen Kindern nur noch:
    Anna Christina, die 1822 Joh. Jos. Wolff, wohnhaft mal in Dernau, mal in Rech, heiratet. (Bertrams Linie)
    Maria Frangenheim, die 1807 Hubert Schell geheiratet hatte und die Schwiegermutter von Matthäus Bertram (Benädesse Linie)
    Anna, die 1812 einen Mertens geheiratet hat.
    Johannn Josef, der in den Napol. Kriegen umkommt, ist wohl schon tot.
    Gertrud, die vier Wochen vor dem Tod von Peter Josef einen Rennenberg geheiratet hat.
    Damit sind alle männlichen Nachkommen schon tot und unsere Vorfahre Anna Christina ist damit, als Jüngste, die Einzige, die noch nicht verheiratet ist. Maria, die Vorfahre auf der Benädesse Linie, ist die älteste Schwester, die mit Hubert Schell verheiratet ist. Es ist anzunehmen, dass Anna Christina zunächst bei ihr bleibt.
    Nach Aussage von Willibald Bertram wurde beim Abbruch des alten Fachwerkhauses in der Dichjass 1903 festgestellt, dass die Balken von diesem Haus durchgingen in das alte strassenseitig gelegene Benädesse Haus. Es scheint so zu sein, dass es sich hier um das alte (grosse) ehemalige Haus der Frangenheims handelt, welches zwischen Anna Christina und Maria geteilt wurde. Die Ältere erhielt den Teil, der an die Strasse grenzte, die kleine Schwester Anna Christina den hinteren Teil des Hauses. Offensichtlich wurde das Haus, über die Kinder von Anna Christina (Anna und Maria Wolf) in die Dernauer Bertrams Schiene eingebracht.
    Diese Überlegungen passen zu den Aufzeichnungen des Dernauer Morgenbuches, die besagen, dass 1813 sowohl die Bertrams als auch die Benädesse Vorfahren noch in der Irberich wohnten. Zu diesem Zeitpunkt grenzt danach das Haus des Juden Heimann (an Matthis Heiligenhaus) an Peter Josef Marner und Ww. Peter Josef Frangenheim (Cath. Leyendecker, stirbt 1831). Bei Marner dürfte es sich um das Haus von Leys Rud. und Mathilde handeln. Danach dürften die Bertrams erst seit ca. 1862 (Heirat von Maria und Anna Wolf) dauerhaft als Eigentümer im Haus in der Dichjass gelebt haben. (eine alte Katasterkarte aus der Zeit vor 1900 zeigt die damaligen Grundrisse). Gemälde in Kapitel 11 dieser Aufzeichnung zeigen die Hofausfahrt vom Hof Bertram/Benädesse in der Teichgasse mit den alten Fachwerkhäusern der Nachbarschaft und die ehemalige Pötz(ca. 1950). Auf einem der Gemälde sind auch die erwähnten durchgehenden Fachwerktragbalken für das dach noch zu erkennen.

     Abb.: 44  Hof Bertram und Bernädesse,  Situation  ca. 1920, Dernau, Hauptstr. 33
    Abb.: 44 Hof Bertram und Bernädesse, Situation ca. 1920, Dernau, Hauptstr. 33


    13.3.2. Linie Kreuzberg

    Der Familienname Creutzberg (Kreuzberg, Creuzberg) ist in Dernau seit der Zeit vor 1630 nachzuweisen. Dummerweise bin ich aber bisher nicht dazu in der Lage gewesen, eine eindeutige Linie von heute bis zu diesem Zeitpunkt herzustellen, obwohl ich mit den älteren Kreuzbergs noch einmal gesprochen habe (Gertrud, Hermann Josef, Jakob).

    Obwohl vereinzelt behauptet, aber bezweifelt, könne die Herkunft des Namens über Ahrweiler und die Familie Seeligman kommen. Mehrere Zweige der jüdischen Familie Seeligman, wohnten seit langem in Ahrweiler. Die Familie war von Kaiser Maximilian gegen 1500 mit dem Monopol für den Salzhandel, zwischen Basel und der Nordsee, belehnt worden. Des Weiteren waren sie im Wein- und Lederhandel tätig. Der Weinhandel in Ahrweiler lag im 19. Jahrhundert zum großen Teil in Händen der Familien Seeligman/Kreuzberg und Brogsitter. Im Herbst 1763 (18. Sept. und 30. Okt.) ließen sich diese Seeligmans taufen und nahmen den Namen Creutzberg an.

    Wie sich herausstellte, gibt es keine direkte Verbindung dieser Kreuzbergs, mit den Seeligmann/Creutzberg, die sich 1763/1765 taufen liessen. Es wird vermutet, dass die Seeligmanns sich auf den Namen Creutzberg taufen liessen, weil die Taufe auf dem Calvarienberg stattfand, wo früher ein Kreuz gestanden hatte. Eine andere Vermutung lautet, dass der Name in Anlehnung an den Berg Kreuzberg bei Bonn gewählt wurde, da auch dort, sowie in Koblenz Seeligmanns wohnten.

    Erstaunlich ist die Wahl des Namens insofern, da Creuzberg/Creutzberg zu dieser Zeit in Dernau der mit Abstand am weitesten verbreitete Familienname war. Eine Dernauerin mit dem Namen Catharina Creuzberg war wenige Generationen vorher in Ahrweiler als Hexe denunziert und auf der Saffenburg hingerichtet worden. Von einer Beziehung der Dernauer Kreuzberg’s zu den Seeligmanns ist nichts berichtet. Bei der Taufzermonie in Ahrweiler treten keine Dernauer Kreuzbergs in Erscheinung.

    Einigermassen sicher war bisher nur folgende Linie herzustellen:

    David Bertram (*11.09.1985) Lucas Bertram (*08.08.1988)
    Matthias Bertram (*01.01.1950)
    Gertrud Kreuzberg (*10.10.1920)
    Peter Jos. Kreuzberg (*12.12.1890)
    Jakob Kreuzberg (*24.10.1858)
    Joh. Jacob Creuzberg (*03.07.1823)
    Mathiae Creuzberg (*21.06.1791)
    Joh. Jacob Creutzberg (*31.10.1756)
    Agidii Creutzberg (+10.03.1765)


    Der Johann Jacobus Creuzberg wohnt damals in einem Haus in der Dichjass, wo heute Elektro Meyer ist. Einer der Söhne von Jacob, Hubert heiratet nach Ahrweiler (Möbelhaus Kreuzberg).

    Interessant ist die Namensentwicklung: Man schrieb Creutzberg mit „c“ und „tz“. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ohne „t“, ab der Geburt von Jacob Kreuzberg (*1858) wurde in unserer Linie der Name als „Kreuzberg“ geschrieben. Die Internetseite www.creutzberg.com bietet interessierten Kreuzbergs eine Reihe von weiteren Informationsmöglichkeiten.

    Neben dem Weinbau lebte dieser Zweig meiner Familie auch vom Handel, mein Grossvater „de Schohnpitter“ handelte mit Schuhen und fuhr zum Verkauf dieser Schuhe bis in die Eifel in den Raum zwischen Aremberg und Münstereifel. Als Junge bin ich noch mit seinem Sohn, Ohm Paul (Schohnpittersch Paul) und seinem Lloyd Lieferwagen vereinzelt mit zum Schuhverkauf in der Eifel gewesen. Dieses Geschäft machte keinen Sinn mehr, als mit zunehmendem Autoverkehr die Bewohner dieser Eifeldörfer sich das Schuhwerk selbst in den benachbarten Städten kaufen konnten.


    13.3.3. Linie Weischenberg

    Die väterliche Seite meiner Frau Ruth hatte seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts bezug zum Ahr- und Eifelraum.

    Der Großvater von Ruth, Emil Weischenberg, war in Bonn Leiter der Stadtsparkasse und Mitglied der Zentrumspartei. Sein Nachfolger wurde ein Vetter von Goebells namens Gronack. Der Urgrossvater kam aus Saarburg / Trier und schickte seine Töchter nach Metz ins Internat. Im Jahre 1930 kauft man sich in Eichenbach bei Aremberg ein Häuschen, in dem die Familie meist die Wochenenden und den Urlaub verbringt.

    Im Jahr 1933 gerät Emil Weischenberg in Auseinandersetzungen mit der NSDAP in Bonn. Er wird als Leiter der Sparkasse abgesetzt und muss für Monate in Haft.

    Dies ist zu einer Zeit, als auch seine junge Tochter Ruth (die Tante meiner Frau Ruth) schwer krank ist und an TBC stirbt. Er erhält damals nur die Genehmigung, in Begleitung eines Wachmannes und in Handschellen zur Beerdigung seiner Tochter auf den Kirchhof von Aremberg zu fahren. Da der Wachmann ihm vertraut, nimmt er ihm die Handschellen während der Beerdigung ab.

    Der schöne Basaltgrabstein ihres Grabes steht heute in Walporzheim in der St. Peter Strasse.

    Abb.: 45  Eichenbach; Radierung   Willy Wirth 1953
    Abb.: 45 Eichenbach; Radierung
    Willy Wirth 1953
    Abb.: 46 Schnitzwerk von 1670
    Abb.: 46 Schnitzwerk von 1670


    Das Häuschen in Eichenbach –gebaut noch vor dem dreißigjährigen Krieg (Abb. 45 und 46)- wird komplett renoviert, in Stand gesetzt und dient einzelnen Mitgliedern der Familie vor und während des Krieges auch als Daueraufenthalt. Im Jahre 1972 wurde es im Rahmen von Erbauseinandersetzungen an eine Familie aus Köln verkauft. Eine Tante wohnte auch anschließend noch viele Jahre in Eichenbach.

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